Derouging / Deblacking

Enfernung von Belägen durch Derouging und Deblacking

Rouging und Blacking sind spezielle Korrosionserscheinungen, welche in gereinigtem Wasser oder gereinigtem Reinstdampf auftreten können. Sie stellen eine spezielle Korrosionsart dar, welche im Wesentlichen nur in diesen Systemen auftritt. In den meisten Fällen treten diese Belagsbildungen durch Rouging erst oberhalb von ca. 60°C auf. Diese Belagsbildungen führen mit zunehmender Betriebszeit zu einem tieferen Korrosionsangriff und sind nur mit spezifisch darauf getrimmten und designten Chemikalienlösungen wieder zu entfernen. Die CORRGO verfügt über die geeigneten hochwirksamen Medien und bietet den entsprechenden Reinigungsservice gleich mit an. Darüber hinaus ist auch der Erwerb unserer praxiserprobten Derougingmedien möglich.

Rouging / Derouging

Die Phänomene Rouging und Blacking und die Entfernung bzw. Beseitigung dieser Korrosionsbildungen stellen im Bereich der chemischen Reinigung eine ganz besondere Herausforderung dar und benötigen hohes Spezialwissen über die chemisch-/thermodynamischen Abläufe. Mit einer vollständigen Prozessabwicklung während des Derougings lässt sie die Kompetenz einer technischen Reinigung und seines entsprechenden Verfahrens gut belegen. Die Kunst besteht dabei darin, dass die rotbraunen (Rouging) oder schwarz/grauen (Blacking) Beläge entfernt werden können, ohne dass der Werkstoff selbst, sprich das darunter liegende Basismaterial, in irgendeiner Form Schaden nimmt. Sehr oft kommt es nämlich beim Einsatz von zu aggressiven Behandlungslösungen zu einem Materialangriff, der die Oberflächengüte negativ verändern kann und dabei gleichzeitig die Rauhigkeit der Oberfläche erhöht. Auf der anderen Seite muss auch eine vollständige Entfernung nachweisbar sein. Kommt es nämlich zu einer unvollständigen Reduktion der Oberfläche, lassen sich bei Partikelmessungen im weiteren Betrieb der Installation deutlich erhöhte Partikelaufkommen (Fe-Oxid Partikel) feststellen. Dies ist dann natürlich kontraproduktiv, da mit einem sehr schnellen Re-Rouging gerechnet werden muss oder auch Kontaminationen/Schäden durch die entsprechenden Partikel auftreten könnten. Nur eine vollständige Entfernung mit einem erfolgreich bestandenen Wipetest mit weissem Tuch - weisses Tuch bleibt weiss - lässt sich als erfolgreiche Operation bezeichnen. Deshalb ist es besonders wichtig an vorher festgelegten Stellen entsprechende Wipetests durchzuführen. - Fragen Sie nach unseren Referenzen

Rouging Vorher
Rouging Nachher
Rouging

In der Vergangenheit wurde oft behauptet bzw. befürchtet, dass Derougingoperationen eine Verschlechterung der Oberfläche bewirken und sogar zu einem beschleunigten Wiederbefall mit Rouging führen können. Es lässt sich aus dem oben Dargelegtem leicht schlussfolgern, dass es in der Tat bei unvollständigen Derouging-Prozessen, zu einem schnellen Wiederbefall kommen kann. Im anderen Falle führt der Einsatz eines gut funktionierenden Mediums zu einer restlosen Entfernung sämtlicher Rougingbildungen, womit davon auszugehen ist, dass ein mindestens gleich guter oder sogar besserer Zustand als der ehemalige Ausgangszustand erreicht werden kann. Es versteht sich allerdings von selbst, dass im Falle eines zu aggressiven Mediums mit bereits begonnenem Angriff auf den Grundwerkstoff, keine dem Ausgangszustand gleich gute Oberfläche wiederherstellen lässt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit allfällige Derougingmassnahmen nicht zu lange hinauszuschieben, sondern zu tätigen, bevor eine tiefere Schädigung der Oberfläche stattgefunden hat. Auf der anderen Seite ist die vollständige Entfernung mit dem erfolgreichen Abschlusstest (wipetest) genauso wichtig. Wurde bei der Derougingoperation ein zu aggressives Medium gebraucht, kann dies sehr wohl zu einer Verschlechterung der Oberflächenqualität führen, welche sogar mittels Rauwertbestimmung messbar sein kann. Dies gilt es in jedem Falle zu vermeiden. Womit sich entsprechende Vorversuche zwingend empfehlen.

Das hier Gesagte trifft in gleicher Weise auch auf das Entfernen von den deutlich dunkleren Magnetitschichten zu. Aufgrund ihrer sehr hohen thermodynamischen Stabilität stellt es eine noch grössere Herausforderung dar, diese vollständig zu entfernen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Dampfsysteme nicht in einem Kreislauf konstruiert sind, sondern meist im One-Way Verteilsystem angelegt sind, welche keine Rückführung der Behandlungslösungen erlauben. Die Kunst besteht nun darin, diese Systeme mit zusätzlichen Schlauchleitungen so geschickt zu verbinden, dass mindestens eine teilweise Rezirkulation realisiert werden kann. Dies führt zu Erleichterungen bei der Aufrechterhaltung der Temperatur der Lösungen und der Beibehaltung einer gewissen Mobilität der Lösungen.

Da durch die Entfernung der oxidischen Beläge sowohl beim Derouging als auch beim Deblacking ein Abbau des natürlichen Passivfilms nicht ausgeschlossen werden kann, ist jeweils eine abschliessende Repassivierung der Oberflächen empfohlen. Bewährt haben sich hierzu Zitronensäurelösungen mit entsprechenden Zusätzen.