Elektropolieren

Das Elektropolieren ortsgebundener Anlagen durch den VOS

Produktionsanlagen, die über viele Jahre im Einsatz stehen, erleiden in der Regel im Laufe der Jahre eine Verminderung ihrer ursprünglich hohen Oberflächenqualität. So lassen sich vermehrt Kratzer, Korrosionserscheinungen und ein Nachlassen des Glanzes feststellen. In den meisten Fällen gehen diese Veränderungen auch mit einer Verschlechterung der Oberflächengüte - sprich der Oberflächenrauheit - einher.

Veränderungen durch Rouging oder Blacking stellen ebenfalls eine markante Verschlechterung der Oberflächengüte dar. Diese Veränderungen können in der Folge auch Korrosionsneigungen erhöhen und die Empfänglichkeit für Biofilmbildung markant steigern.

Vor dem eigentlichen e-Polieren muss jedoch die gesamte Oberfläche einem neuen Schliffaufbau unterzogen werden. Dazu werden die Oberflächen mit der Schleifmaschine mit den notwendigen Körnungen jeweils um 90° versetzt aufbereitet. Da diese Arbeiten oft im Produktionsbereich durchgeführt werden müssen, versteht es sich von selbst, dass vorgängig eine entsprechende Einhausung der Arbeitsstelle vorgenommen werden muss. Die gesamte Abwicklung einer neuen e-Politur einer ortsgebundenen Anlage wird vorgängig, wie bei solchen Projekten üblich, mittels eines Methode-Statements genau beschrieben. Zu den Vorbereitungsarbeiten zählt auch eine Risikobetrachtung in der jedmögliches Risiko eingehend betrachtet und bewertet werden muss.

Stellt sich das Gesamtbild erstmal als deutliche Verschlechterung der Oberflächenqualität da, ist nach einer geeigneten Massnahme zur Sanierung der Anlage oder des Bauteils zu suchen. Sehr häufig steht am Ende solcher Überlegungen die Idee einer Neuaufbereitung der einstmals strahlenden Oberflächen. Der Neuaufbau solcher Oberflächen stellt dann insgesamt häufig die beste aller Alternativen dar, steht am Ende doch die Möglichkeit einer neuwertigen Oberfläche mit den ursprünglichen Parametern in Punkto Ra- Werten, Reinheit und Glanz. Oft werden bei solchen “Renovationen” auch gleich leichte bauliche Anpassungen durchgeführt. So können Stutzenstellungen verändert oder Anschlüsse auf Hygienic Design umgestellt oder Lage und Anzahl von Anschlüssen angepasst werden.

Nach dem Abschluss der mechanischen Vorbereitungen folgt eine genaue Betrachtung der aufgearbeiteten Oberfläche mit entsprechender Dokumentation der Ergebnisse. Der nun folgende Hauptteil der Arbeiten ist die eigentliche Elektropolitur. Beim Elektropolieren, welches auch als anodische Reinigung bezeichnet werden kann, findet ein gesteuerter Flächenabtrag der metallischen Oberfläche statt. Dazu wird eine externe Gleichstromquelle und ein geeigneter Elektrolyt benötigt. Als Elektrolyte kommen im allgemeinen Phosphor-/Schwefelsäuregemische zum Einsatz. Im Vergleich zum chemischen Beizen wird beim Elektropolieren ein deutlich höherer Glanz erreicht.

Nach der erfolgreichen Elektropolitur geht eine markante Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit einher. In der nachfolgenden Darstellung findet sich die Oberflächenstruktur vor- und nach der Elektropolitur. Wie sich leicht erkennen lässt, ist die wahre Oberfläche nach der Politur deutlich vermindert.